Verpackungsdesign
Verpackungsdesign ist die Gestaltung von Produktverpackungen in Bezug auf Material, Form, Größe, Farbe und Text. Neben den äußeren Aspekten spielt auch die Verbindung der Verpackung zum Produkt eine Rolle, also wie das Produkt in der Verpackung präsentiert wird und wie sich das Produkt entnehmen lässt. Dabei sollten Verpackungen die Konsumenten emotional ansprechen und zum Kauf anregen. Durch visuelle, verbale, haptische oder olfaktorische Effekte hebt sich das Produkt von der Konkurrenz ab.
Was gibt es beim Verpackungsdesign zu beachten?
Wir geben einen kurzen Überblick über die Fragen, die geklärt werden müssen, bevor die Verpackung designt werden kann.
1) Das Produkt
Wie groß/ schwer ist das Produkt? Abhängig davon sollte die Verschlussart der Schachtel gewählt werden. Ein Boden mit Einstecklaschen eignet sich eher für leichte, ein Automatikboden für schwere Produkte.
Handelt es sich um ein hochwertiges oder besonders empfindliches Produkt? Die Verpackung sollte in Bezug auf die Wertigkeit zum Produkt passen. Für ein empfindliches Produkt eignet sich am besten ein Inlay, das für einen sicheren Halt sorgt.
Geht es um die Verpackung eines neuen Produktes eines Start-Ups oder ist es ein Produkt einer bestehenden Marke? Die Schachtel für ein neues Produkt darf kreativ gestaltet sein, damit es neben den Konkurrenzprodukten auffällt. Geht es um ein Design für ein innovatives Produkt, dann darf die Verpackung auch ungewöhnlich aussehen, um den Konsumenten neugierig zu machen. Ist die Verpackung jedoch zu ungewöhnlich, besteht die Gefahr, dass der Konsument nicht mehr erkennt, um was für ein Produkt es sich überhaupt handelt.
Ist es ein bestehendes Produkt einer bekannten Marke, sind der Kreativität innerhalb des Corporate Designs Grenzen gesetzt.
Ein wichtiger Aspekt beim Verpackungsdesign ist auch die Modifizierbarkeit der Verpackung. Das gilt es zu berücksichtigen, wenn verschiedene Variationen des Produkts existieren oder geplant sind.
2) Die Zielgruppe
Ist das Produkt für Kinder, dann sollte das Design der Verpackung eher bunt sein - mit haptischen Effekten, Glitzer oder Sonderfarben. Bei einer älteren Zielgruppe sollte vor allem auf eine größere Schrift und ein übersichtliches Design geachtet werden. Menschen, die auf Nachhaltigkeit achten, präferieren natürliche Verpackungen aus Naturkarton. Design-affine Konsumenten werden hingegen durch hochwertige Veredelungen oder ein modernes Design angesprochen.
3) Point of Sale
Wird das Produkt online verkauft, ist ein guter Halt des Produkts in der Verpackung wichtig, damit es sicher transportiert werden kann. Wird das Produkt im Kassenbereich verkauft, könnte es mithilfe einer Aufhängung hängend präsentiert werden. Wird das Produkt dagegen im Regal gestapelt, sind Stabilität und Stapelbarkeit der Schachtel wichtig. Außerdem ist dann nur noch die Vorderseite der Kartonverpackung zu sehen. Auch das gilt es beim Verpackungsdesign zu beachten. In diesem Fall wäre ein fortlaufendes Muster spannend, das aus mehreren Schachteln, die nebeneinander platziert sind, entsteht.
4) Rechtliche Aspekte
Gewisse Angaben gehören aus rechtlichen Gründen auf die Verpackung. Dazu zählen je nach Produkt Barcodes, Nährwertangaben, Verfallsdatum oder Fertigungsnummer. Auch das muss beim Designen der Verpackung berücksichtigt werden.
5) Das Budget
Beim Design der Verpackung muss man auch das Budget im Auge behalten. Eine hochwertige Verpackung fällt auf, steigert die wahrgenommene Wertigkeit eines Produkts und damit die Preisbereitschaft seitens der Kunden. Aber die Verpackung muss natürlich zum Produkt passen.
Mithilfe von Veredelungen, einer Blindprägung oder Sonderfarben, die etwas teurer in der Produktion ist, lässt sich die Verpackung aufwerten.
Auch das gewählte Druckverfahren hat Auswirkungen auf die Kosten. Ob eine Schachtel im digitalen oder Offsetdruck gedruckt werden soll. ist auch oft eine Frage der Auflagenhöhe. Die Herstellung der Druckplatten für den Offsetdruck ist relativ teuer, dafür sind die Papier- und Farbkosten beim Offsetdruck niedriger als im Digitaldruck. Wird die Kartonverpackung nach Standardmaßen produziert, zu der bereits Stanzkonturen vorliegen, verringern sich die Kosten.
6) Die Schachtel
Wird eine Schachtelart typischerweise für viele Konkurrenzprodukte verwendet? Dann könnte man beim Verpackungsdesign in Erwägung ziehen, eine komplett andere Kartonverpackung zu nehmen, zum Beispiel eine kreative Schachtel. Damit sticht Ihre Verpackung hervor und zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Wenn das Produkt gut stapelbar sein soll, eignen sich klassische Faltschachteln. Soll es frei auf einer Präsentationsfläche stehen, sind Stellfüße zu empfehlen. Sichtfenster machen das Produkt erlebbar.
Eine Schachtel kann jedoch nicht nur optisch in Szene gesetzt werden . Beim Verpackungsdesign spielen auch haptische Effekte, sei es durch eine bestimmte Veredelung oder einen rauen Kraftkarton, olfaktorische Effekte durch Duftlacke oder akustische Effekte durch einen Magnetverschluss eine Rolle. Damit setzt man besondere Highlights.
Fazit zum Verpackungsdesign
- Die Verpackung sollte das Produkt widerspiegeln, gut schützen und sich einfach lagern und öffnen lassen.
- Alle rechtlich notwendigen Angaben sollten enthalten sein.
- Das Verpackungsdesign sollte auffällig sein, um sich am PoS gegenüber der Konkurrenz durchzusetzen.
- Gibt es mehrere Ausführungen des Produkts, sollte das Design der Verpackung einfach zu variieren sein, zum Beispiel mit einer Banderole. Auch Modifikationen zu saisonalen Anlässen (Weihnachten) bieten sich bei manchen Produkten an.
- Das Design der Verpackung sollte eine emotionale / multisensorische Ansprache liefern, z.B. durch Optik (Farben, Schrift, Form), Haptik (Naturkarton), Akustik (Art des Verschlusses, z.B. Magnetverschluss), Duft (Duftlack)