It's all about Packaging:

Blogs und Plattformen rund um Lifestyle-Themen wie Reisen, Mode und Beauty gibt es im Netz zuhauf - wieso aber kaum welche, die sich mit den - ebenso schönen - Themen Design, Packaging oder Branding auseinandersetzen? Stoff gäbe es genügend - das dachten sich auch Sandra Tennemann und Laura Haberkorn und gründeten kurzerhand ihr eigenes Online-Magazin "The Look & Like". Die Plattform präsentiert trendige Designideen, zeigt das Schönste rund um Packaging und Lifestyle und gibt z.B. mit spannenden Interviews mit Kreativen aus der Branche jede Menge zu lesen.

Sandra Tennemann und Laura Haberkorn sind übrigens selbst Verpackungs-Expertinnen: Ihre Agentur Packaging Circus setzt kreative Lösungen u.a. im Bereich Branding und Packaging für Luxusmarken, Kosmetik- oder Mode-Labels um.

Ein Gespräch mit den kreativen Powerfrauen: Was treibt sie an und welche Trends sehen sie für die Zukunft?

1. Wieso ein Packaging Blog (neben eurem Fulltime-Job bei Packaging Circus)?

Laura & Sandra: Wir starten direkt mit einer Überraschung: Den Blog gibt es länger als unsere Agentur! Als Sandra sich damals Gedanken zur Selbständigkeit gemacht hat, stellte sie enttäuscht fest, dass es keine Plattformen gibt, die interessante Packaging Themen bündelt oder ausgefallene Designs präsentiert. Als Kinder der Verpackungs- und Medienbranche mit einem Faible für die schönen Dinge dachten wir uns, warum machen wir das nicht einfach selbst?!

Ein paar Wochen später haben wir thelookandlike.com (damals noch lookandlike.de) auf den digitalen Markt geworfen – ganz nach dem Motto: “To share your knowledge makes your ideas bigger“. Die Brands sehen sofort, was uns bewegt, wie wir ticken und ob sie sich damit identifizieren können und wir erweitern durch die Vielseitigkeit der Themen unsere Expertise und bekommen auch branchenübergreifend wertvollen Input.

2. Warum ist das Thema Verpackung überhaupt so wichtig?

Laura & Sandra: Verpackung wird aus Sicht des Marketing immer relevanter. Die Social Media Plattformen sensibilisieren die Menschen für schöne oder außergewöhnliche Dinge. Verpackung bedeutet inzwischen Kunst, Lifestyle, Convenience und technische Raffinesse. Sie ist das Gesicht der Marke und die Stimme des Produkts und somit der direkte Link zum Konsumenten. Bei den meisten Brands ist das inzwischen durchgedrungen und das Thema wird zum Glück mehr priorisiert als noch vor ein paar Jahren.

Es entwickelt sich allerdings auch eine Gegenbewegung. Viele Leute schimpfen über Packaging, denn sie haben direkt plastikverschmutzte Ozeane in den Köpfen, aber eigentlich ist sie es, die auch erst eine gewisse Nachhaltigkeit schafft, indem sie ja in erster Linie Produkte schützt und länger haltbar macht.

Demnach gibt es einen dringenden Bedarf nach einem verantwortungsvollen Umgang mit Verpackung und die Mission, eine Motivation zur Wiederverwertung zu schaffen und Müll als Ressource anzusehen (Cradle-to-Cradle-Prinzip). Der Trend sollte demnach zu nachhaltigen Verpackungsentwicklungen aus Monomaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen gehen, aber das ist ein neues komplexes Thema.

3. Welche Zukunftstrends seht ihr für die Verpackungsbranche?

Laura & Sandra: Hierzu gibt es in naher Zukunft mehrere Bewegungen:

• Zum einen wird die Verpackung digitaler und somit auch informativer. NFC Technik und eingebaute Analyse-Systeme und Monitorings können bereits nachvollziehen, wo, wann und unter welchen Bedingungen ein Produkt gesourced wurde und sollen irgendwann z.B. über ein Farbsystem prophezeien, wie lange die Ware noch haltbar ist.

• Zum anderen soll die Verpackung zunehmend Erlebnisse schaffen – am POS oder beim Auspacken. Unter den Instagram-Hashtags unboxing/unboxingexperience halten User bereits mehrere Tausend Auspackerlebnisse fest. Dabei soll die Verpackung nicht nur schön anzusehen und anzufühlen sein, sondern auch Spaß machen. Die Verpackung wird regelrecht „gamifiziert“. Durch digitale Neuerungen wie Printed Electronics (elektronische Farbe) oder Augmented Reality werden wiederum neue Möglichkeiten geschaffen.

• Aber in einem Satz zusammengefasst: Die Verpackung der Zukunft schafft ein Erlebnis, sie ist interaktiv, attraktiv und bereitet Freude, zeigt unmissverständlich den Zustand des verpackten Produkts und findet auch nach dem Öffnen einen Gebrauch bzw. wird zur Ressource (Cradle-to-Cradle).